Schaltung eines PreAmp mit dem RFT-IC A 274
Der A 274 ist ein elektronischer Höhen-/Tiefensteller, das DDR-Äquivalent des TCA 740, und wurde ab Ende der 1970er Jahre in vielen (HiFi-) Stereogeräten verbaut, meistens zusammen mit dem A 273 (TCA 730), der die Lautstärke- und Balanceeinstellung übernahm. Wegen des nicht sonderlich hohen Rauschabstandes wurde in HiFi-Geräten statt des A 273 eine Kombination aus A 273 und einem weiteren A 274 eingesetzt oder der A 273 wurde ganz weggelassen und stattdessen eine elektronische Stellereinheit mit 3x A 274 verwendet. Das erfüllte auf jeden Fall die HiFi-Norm.
In der hier vorgestellten Schaltung übernimmt der A 274 nur die Höhen- und Tiefen-einstellung. Lautstärke und Balance werden durch normale Potentiometer eingestellt, wobei der Lautstärkesteller direkt am Eingang angeordnet ist. Hier kann man auch ein Poti mit Abgriffen verwenden und eine gehörrichtige Korrektur vorsehen. Danach folgt eine Verstärkerstufe mit dem Doppel-OPV B 2761 (TAA 2761). Das Signal wird hier um ca. 15 dB (ca. 5fach) verstärkt. Danach folgt der Balancesteller, der eine Grunddämpfung von ca. 5 dB hat. Die beiden Längswiderstände 1,5 kOhm verhindern, daß die Kanäle bis auf 0 gestellt werden können. Nach dem Balancesteller gelangt das Tonsignal auf den A 274, welcher die Höhen- und Tiefeneinstellung realisiert. Für die Höheneinstellung sind R 15-18 und C 15/16 im linken Kanal sowie R 19-21 und C 17/18 im rechten Kanal zuständig. Das Tiefenstellernetzwerk besteht aus R 23-25 und C 21 im linken und R 27-29 und C 22 im rechten Kanal. Der Stellbereich liegt bei etwa +/- 15 dB bei 40 Hz bzw. 15 kHz mit den angegebenen Werten. Da die Einstellung mit Gleichspannung erfolgt (Pin 4 und 12), sind hierfür nur einfache lineare Potentiometer notwendig. Bei einer Stellspannung von 2 Volt wird die maximale Absenkung und bei 9 Volt maximale Anhebung erreicht. Bei 5,5 Volt ist der Frequenzgang linear. Die Kondensatoren an den Poti-Schleifern, deren Wert unkritisch ist und zwischen 0,1 und 1 µF liegen soll, verhindern mögliche Kratzgeräusche und machen die Regelung „weicher“.
Die Stromversorgung der Schaltung kann aus dem Trafo der Endstufen erfolgen. In der realisierten Schaltung sind es 2x 18 Volt, die mit zwei Dioden gleichgerichtet werden. Der Vorstufen-OPV erhält so eine Betriebsspannung von ca. 25 Volt über eine einfache R-C-Siebung, während der A 274 eine stabilisierte Spannung von 15 Volt (LM 7815) erhält. Über einen Vorwiderstand wird daraus auch die Stellspannung für den Höhen- und Tiefensteller gewonnen.
Die vom Netztrafo bereitgestellte Spannung sollte zwischen 2x 16 und 2x 24 Volt liegen. Bei weniger als 16 Volt bekommt der Spannungsregler nicht mehr genügend Eingangs-spannung um die Betriebsspannung das A 274 stabil halten zu können. Bei mehr als 24 Volt wird die an C 14 liegende Spannung zu hoch. Sowohl der LM7815 als auch der OPV B 2761 vertragen maximal 35 Volt. Ideal ist ein Trafo mit 2x 18 bis 20 Volt. Die Stromauf-nahme der Schaltung beträgt etwa 60 bis 80 mA.